Urlaubsnachrichten: Naturschauspiel: Kranichsaison in Mecklenburg-Vorpommern beginnt
Pressemitteilungen
| Nr. 60
Großteil wird Anfang Oktober zwischen Ostseeküste und Seenplatte erwartet / 25 Jahre NABU-Kranichzentrum in Groß Mohrdorf
Die ersten Kraniche sind schon in Mecklenburg-Vorpommern eingetroffen. Bis Ende Oktober werden zwischen Ostseeküste und Seenplatte Zehntausende Kraniche aus dem skandinavischen und osteuropäischen Raum rasten, bevor die sogenannten „Tänzer des Nordens“ in ihre Winterquartiere in Frankreich und Spanien weiterziehen. Die Region „Darß-Zingster Boddenkette und Rügen“ mit ihren flachen Gewässern zählt dabei für die majestätischen Großvögel zu den bedeutendsten Rastplätzen in ganz Europa. Dazu Dr. Günter Nowald, Leiter des NABU-Kranichzentrums in Groß Mohrdorf bei Stralsund: „Allein in der Region ‚Darß-Zingster Boddenkette und Rügen‘ halten sich während der Hauptzeit der Kranichsaison rund 50.000 bis 60.000 der Großvögel auf. Im letzten Jahr waren es insgesamt 135.000 in ganz Mecklenburg-Vorpommern. Der Großteil der Vögel, die hier ihre Kräfte für den Weiterflug sammeln, wird im ersten Oktoberdrittel erwartet. Wie viele Kraniche insgesamt in diesem Jahr Halt in Mecklenburg-Vorpommern machen werden, hängt vor allem von von der Wetterlage ab.“
Kranichbeobachtungen in der Region „Darß-Zingster Boddenkette und Rügen“
Aussichtsplattformen an Land
Die vorpommersche Boddenlandschaft mit ihren zahlreichen Rast- und Nahrungsflächen gilt als Paradies für Zugvögel. Insbesondere die unbewohnte Insel Kirr südlich des Ostseebades Zingst ist unter den „Vögeln des Glücks“ beliebt. Gleich zwei Beobachtungsstationen bieten Besuchern eine direkte Sicht auf die Salzwiesen und Priele der Insel, die jährlich von mehreren Tausend Kranichen als Schlaf- und Rastplätze genutzt werden. Im Kranich-Infomobil am Deich westlich des Ostseebades erhalten Interessierte von Rangern zusätzliche Informationen rund um die Großvögel. Von der barrierefreien Aussichtsplattform am Pramort haben Naturliebhaber einen direkten Blick auf die Inselgruppe Werder und Bock, die ebenfalls eine begehrte Anlaufstelle der Tiere ist. Wer dort den abendlichen Einflug der Kraniche erleben möchte, benötigt eine Nationalpark-Card. Diese kann im Kurhaus Zingst für zehn Euro erworben werden. Auf dem Festland können die Großvögel auch tagsüber beobachtet werden. Beste Bedingungen dafür bietet die barrierefreie Station „Kranorama“ am Günzer See, die ab dem 1. September täglich von 11.00 bis 17.00 Uhr geöffnet ist.
Weitere Informationen: www.kraniche.de
Kranichrundfahrten auf dem Bodden
Die Reederei Hiddensee bietet Kranichfahrten an, die von einem Experten des NABU-Kranichzentrums in Groß Mohrdorf begleitet werden. Immer dienstags startet die Reise durch den Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft von Schaprode auf Rügen. An Bord der modernen Boddenkreuzer werden Fakten zum Leben der Zugvögel auf Großleinwänden und Flachbildschirmen präsentiert. Nostalgiker haben die Möglichkeit, mit dem Schaufelrad-Dampfer MS Baltic Star oder MS River Star der Reederei Poschke an Kranichrundfahrten auf dem Bodstedter und dem Barther Bodden teilzunehmen. Die Reederei Rasche bietet ebenfalls Beobachtungsfahrten über den Bodstedter Bodden an. Interessierte können jeweils dienstags bis sonntags von Prerow oder jeden Freitag, Samstag und Sonntag von Born aus an der Führung teilnehmen.
Weitere Informationen: www.reederei-poschke.de, www.reederei-hiddensee.de, www.fahrgastschiff-darss.de
Angebote zur 23. Woche des Kranichs / 25 Jahre NABU-Kranichzentrum
Während der 23. Woche des Kranichs vom 19. bis 26. September steht die Ankunft des majestätischen Großvogels im Mittelpunkt. Am 19. August können Besucher im Kunstmuseum Ahrenshoop die Multimediashow „Kraniche im Land des Polarlichts“ von Hermann Dirks sehen. Im Ozeaneum Stralsund findet am 23. September die musikalisch umrahmte Bildershow „Kranichwelten – Eine Reise mit den Vögeln des Glücks durch Europa“ von Dr. Günter Nowald statt. Engagierte Naturfreunde haben am 25. September die Möglichkeit, an der Erfassung des diesjährigen Kranichbestandes teilzunehmen, die von einem Mitarbeiter des NABU-Kranichzentrums betreut wird. Am 26. September, dem letzten Tag der Themenwoche, findet im NABU-Kranichzentrum eine Feier zum 25-jährigen Bestehen des Zentrums statt. Für Kinder wird es Bastel- und Malstationen sowie eine Tombola mit Preisen geben. Interessierte Naturliebhaber können an Vorträgen und Multimediashows rund um den Kranich teilnehmen. Unter www.kraniche.de/de/woche-des-kranichs findet sich das gesamte Programm.
Kraniche in der Mecklenburgischen Seenplatte erleben
Im Müritz-Nationalpark können Gäste bis zum 31. Oktober täglich an geführten Touren zu den Wiesen am Rederangsee bei Waren (Müritz) teilnehmen und beobachten, wie mehrere Hundert Kraniche in den frühen Abendstunden ihren Schlafplatz aufsuchen. Dafür benötigen Interessierte ein sogenanntes Kranich-Ticket, dass online unter www.nationalpark-service.de für 16 Euro erhältlich ist. Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren zahlen nur acht Euro. Um die sensiblen Großvögel bei ihrer Vorbereitung auf den Weiterflug in den Süden nicht zu stören, ist die Besucherzahl auf maximal 25 Personen pro Tour begrenzt.
Auf der Halbinsel Großer Schwerin in der Müritz sammelt sich jedes Jahr eine Vielzahl an Kranichen. Aus diesem Grund bietet die Blau-Weiße-Flotte jeweils montags, dienstags, mittwochs, freitags und samstags Fahrten von Waren (Müritz) zur Halbinsel an. Die Touren finden während der Abenddämmerung statt, wenn die Kraniche ihre Schlafplätze aufsuchen. Erwachsene zahlen 24 Euro für eine Fahrt, Kinder nur 12 Euro.
Weitere Informationen: www.nationalpark-service.de, www.blau-weisse-flotte.de
Rastplätze in der Schaalseeregion
In der Schaalseeregion im UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee nächtigen ebenfalls jedes Jahr große Kranichverbände. Vom Beobachtungsstand Zarrentin aus lassen sie sich beim abendlichen Anflug zu ihrem Schlafplatz am östlichen Ufer des Schaalsees gut beobachten. Auf dem sogenannten „Kranichkieker“, einer Plattform in Neuenkirchen, bietet sich Gästen ein umfangreicher Blick auf die Neuenkirchener Niederungen, wo die Kraniche im Herbst auf den feuchten Wiesen und in den nahegelegenen Kleingewässern rasten. Wer sich aktiv am Schutz der Kraniche und an der Wiedervernässung von Feuchtgebieten und Mooren in der Region beteiligen möchte, kann eine sogenannte Kranich-Schutz-Aktie kaufen. Als Dankeschön lädt die Stiftung Biosphäre Schaalsee die Spender zu einer geführten Beobachtungstour des herbstlichen Kranichzugs am Schaalsee ein.
Weitere Informationen zur Aktion: www.kranich-schutz.de
Weitere Informationen: www.auf-nach-mv.de/kraniche