Regionalkonferenz der InitiativeSozialraumInklusiv in Rostock
29. Sep 2020 | Nr. 74 | Kategorie: Pressemitteilungen
Initiative setzt Fokus auf barrierefreies Reisen und zeigt Best-Practice-Beispiele für inklusiven Sozialraum auf
Wie kann freies und unabhängiges Reisen auch für Menschen mit Behinderung, ermöglicht werden? Welche guten Beispiele dafür gibt es bereits? Diese und weitere Fragen rund um das Thema Barrierefreiheit werden auf der 3. Regionalkonferenz der InitiativeSozialraumInklusiv (ISI) erörtert, die am 29. September von der Bundesfachstelle Barrierefreiheit, dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern sowie dem Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern mit dem Schwerpunkt „Einfach reisen“ in Rostock veranstaltet wird.
Ziel ist es, Städte und Gemeinden für eine inklusive Sozialraumgestaltung zu sensibilisieren und Wechselwirkungen mit dem Tourismus aufzuzeigen. Dazu Dr. Volker Sieger, Leiter der Bundesfachstelle Barrierefreiheit: „Auch wenn das Reisen durch die Corona-Pandemie derzeit eingeschränkt ist – es bleibt ein wichtiges Bedürfnis der Menschen. Und das gilt für alle Menschen, ob alt oder jung, ob mit Beeinträchtigung oder ohne. Wenn der Tourismus als Querschnittsaufgabe verstanden wird, an der man gemeinsam arbeiten muss, ist er wie vielleicht kein anderes Handlungsfeld geeignet dafür, Sozialräume inklusiv zu gestalten.“
Harry Glawe, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern, ergänzte: „Wir wollen in Mecklenburg-Vorpommern Urlaubsland für alle sein. Dabei spielt eine barrierefreie Infrastruktur eine große Rolle. Deshalb unterstützen wir die Kommunen beispielsweise bei der Errichtung barrierefreier Strandzugänge oder der barrierefreien Modernisierung von Touristinformationen.“
In Rostock sowie per Livestream werden mehr als 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft, Kommunen sowie touristische Anbieter erwartet. Zu Beginn führt Dr. Volker Sieger, Leiter der Bundesfachstelle Barrierefreiheit, in das Thema „Einfach reisen – alle inklusive“ ein. Iris Gleicke, Parlamentarische Staatssekretärin a. D. referiert darüber, wie touristische Angebote der Zukunft aussehen müssen, und Annette Rösler, Geschäftsführerin des Bäderverbandes Mecklenburg-Vorpommern, präsentiert Best-Practice-Beispiele aus dem Nordosten.
Bereits seit fünf Jahren beschäftigt sich auch der Landestourismusverband im Rahmen des Projektes „Gesundes und barrierefreies Mecklenburg-Vorpommern“ konzertiert mit dem Thema barrierefreies Reisen. Kern der Arbeit ist die Zertifizierung von Angeboten entlang der gesamten Servicekette nach dem bundeseinheitlichen Qualitätssiegel „Reisen für Alle“. Um das Kennzeichnungssystem zu erwerben, erheben ausgebildete Prüfer den Istzustand von Beherbergungsbetrieben, Freizeiteinrichtungen, Regionen und Orten. Die erhobenen und geprüften Daten helfen Menschen mit Behinderung, selbst einzuschätzen, ob sie das Angebot/Objekt nutzen können. 50 Mal wurde das Siegel bisher im Nordosten vergeben: an 28 Beherbergungsbetriebe, 16 Angebote im Bereich Freizeit, Sport, Unterhaltung und Kultur sowie sechs Tourist-Informationen und Kurverwaltungen. „Reisen bedeutet Erholung, Bildung, Abenteuer und Teilhabe. Wir wollen, dass das in Mecklenburg-Vorpommern allen Gästen offensteht, ob sie nun mit oder ohne Beeinträchtigung zu uns kommen. Wir arbeiten daran, immer mehr Barrieren abzubauen, deshalb unterstützen wir mit dem Projekt ‚Gesundes und barrierefreies Mecklenburg-Vorpommern‘ Urlaubsorte und Gastgeber dabei, ihre Unterkünfte, Strandzugänge und Freizeitangebote so zu gestalten, dass sie für alle erreichbar und zugänglich sind. Nach Mecklenburg-Vorpommern zu reisen, soll Horizonte öffnen, und da darf der Horizont nicht an einer Treppe enden“, so Birgit Hesse, Präsidentin des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern abschließend.
Hintergrund:
Die InitiativeSozialraumInklusiv (kurz: ISI) wurde im Juli 2018 vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) initiiert. Seit 2019 wird sie von der Bundesfachstelle Barrierefreiheit weitergeführt. Die Initiative ist zunächst für drei Jahre angelegt.
Weitere Informationen: www.inklusiver-sozialraum.de
Livestream: www.bundesfachstelle-barrierefreiheit.de/livestream-isi